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Grundschule macht sich fit

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Beweglich statt fett und träge

Wettkampf «Grundschule macht sich fit»: 300 Kinder messen sich in der Stadthalle


VON Irina Steinmann
REGIONALES - Bitterfeld/Wittenberg

Wittenberg/MZ.  Das Thema ist ein ernstes, aber der Spaß steht den Kindern ins Gesicht geschrieben. Der Spaß und die Aufregung. "Alexaaander! Liiisaa, los!"- keiner brüllt so laut wie die inoffiziellen Cheerleader der Käthe-Kollwitz-Schule in ihren dunkelblauen T-Shirts. "Grundschule macht sich fit" heißt der sportliche Wettkampf, der an diesem Vormittag in der Wittenberger Stadthalle übers Parkett geht. Fast 300 Kinder von 18 Grundschulen aus dem gesamten Landkreis messen sich in vier verschiedenen Wettbewerben in ernsthaften Disziplinen wie Seilspringen und "Dreierhopp", Medizinballweitwurf und Tauziehen. "Geschicklichkeit, Kraft und Schnelligkeit" bringt Ellen Fitzner den Zweck der Übungen auf den Punkt. Die Leiterin der Grundschule Mühlanger ist die geistige Mutter dieses Frontalangriffs auf ein Dasein als Couchpotato, das zwischen Fernsehen, Computer und falscher Ernährung mehr und mehr auch schon Kinder bedroht. (Nach Angaben der Krankenkasse DAK, die die Wittenberger Aktion unterstützt, ist in Deutschland bereits jedes fünfte Kind zu dick).

2004 wurde "Grundschule macht sich fit", eine Gemeinschaftsaktion der Grundschule Mühlanger und des Kreissportbundes, das erste Mal ausgetragen. In diesem Jahr hat sich die Teilnehmerzahl von elf auf 18 Schulen erhöht. Das Gros stammt aus dem Altkreis Wittenberg, vertreten sind aber etwa auch Teams aus Radis, Elster und Jessen.

Für die Grundschule Jessen-Nord steht an diesem Vormittag einiges mehr auf dem Spiel als für die anderen. Die Jessener sind der Titelverteidiger und haben schon einen Pokal mit nach Hause nehmen können. Natürlich hofften sie wieder auf einen Erfolg, erklärt Schulleiter Klaus-Dieter Richter, der selbst Sportlehrer ist und auf mehrere Arbeitsgemeinschaften mit Sportvereinen verweist wie auch auf die Aktion "Gesundes Frühstück" an seiner Schule. Einfach "schön" findet Jonas aus der ersten Klasse der Diesterwegschule die Möglichkeit, mal mit so vielen Gleichaltrigen durch die Sporthalle zu flitzen. Und dann ist der quirlige Siebenjährige auch schon wieder weg. "So ein Springball", sagt seine Mutter Angelika Heidemann, die den Wettkampf von der Tribüne verfolgt und offenkundig keinerlei Probleme hat, den Nachwuchs zu mehr Bewegung zu animieren. Jonas spiele leidenschaftlich gern Fußball.

Der Pokal geht in diesem Jahr unterdessen - wieder an Jessen, wo man sich nun schon den zweiten Pott ins Regal stellen kann. Platz zwei belegte die Diesterwegschule. Und auf dem dritten Platz landete die Grundschule Bad Schmiedeberg. Glückwunsch an alle!